19. Kampagne zum "Erinnerungstag" auf DFB-Campus eröffnet

DFB-Präsident Bernd Neuendorf besuchte am heutigen Dienstagabend die Auftaktveranstaltung zum diesjährigen Holocaust-Gedenktag. “Ich darf Ihnen versichern, wir werden in unserem Engagement für Vielfalt sowie gegen Hass und Ausgrenzung nicht nachlassen”, sagte Neuendorf auf dem DFB-Campus in Frankfurt.

Podiumsgäste waren Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer, DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic, Eintracht Braunschweigs Präsidentin Nicole Kumpis, die beiden Zeitzeugen Eva Szepesi und Helmut Sonneberg sowie viele andere. 120 Gäste, viele aus dem Sport, der Politik und Kultur, verfolgten die von Nationalmannschaftssprecherin Franziska Wülle und DFB-Referentin Breschkai Ferhad moderierte Auftaktveranstaltung.

Am 27. Januar 1945 war das Konzentrationslager Auschwitz befreit worden. Auch der Fußball in Deutschland erinnert jährlich an die Opfer des Nationalsozialismus. Die 19. Kampagne zum Erinnerungstag im deutschen Fußball ist dem Fokusthema “Frauen im Widerstand” gewidmet. “Frauen im Widerstand waren Jüdinnen, Sintizze, sie waren Swing-tanzende Jugendliche, sie waren Retterinnen und Flugblattwerferinnen, sie waren fast unsichtbar oder sehr präsente Macherinnen, sie waren Sportlerinnen oder auch nicht”, sagte !Nie Wieder-Sprecherin Nina Reip in ihrer Grußadresse. “Was sie alle einte: Der klare Wertekompass für Gerechtigkeit, für Menschlichkeit, für die Demokratie.”

Die Idee eines Erinnerungstages hatte Eberhard Schulz 2002 aus Italien aufgegriffen. Der !Nie Wieder-Mitbegründer versammelte schnell Mitstreiter*innen aus den DFB- und DFL-Zentralen sowie den Landesverbänden, aus der Makkabi- sowie der Sinti-und-Roma-Familie, aus den Fanprojekten und Ultra-Gruppierungen. “Junge, alte und uralte Fußball-Liebhaber*innen”, wie Schulz es beschreibt. “Sie erheben ihre Stimme gegen den Wahnsinn des Antisemitismus und Antiziganismus, gegen die Verächtlichmachung von Minderheiten, gegen die zynische Beschädigung der Demokratie. Sie stellen sich gegen die Herren des Krieges.”

Der Blick in das Grauen der Vergangenheit, um aus der deutschen Geschichte Verantwortung für die Gegenwart übernehmen und Leitlinien für die Zukunft entwickeln zu können, ist seit 19 Jahren der Kern von !Nie Wieder – und war auch heute Abend der Leitfaden für den Auftakt in Frankfurt.