Aktionsspieltag gegen Antisemitismus
Schnürsenkel-Kampagne setzt ein starkes Zeichen
Vom 28. - 30. März 2025 fand der Aktionsspieltag zur Schnürsenkel-Kampagne gegen Antisemitismus in Sport- und Bildungsstätten statt. Die Kampagne wird von einem breiten Bündnis im hessischen Sport getragen und setzt ein starkes Zeichen für Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt. Der offizielle Startschuss fiel am 27. Januar 2025, dem 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz.
An diesem Tag begeht der deutsche Profi-Fußball seit über 20 Jahren den „!NieWieder”-Erinnerungsspieltag, den der Kooperationsverbund bestehend aus MAKKABI Deutschland, dem Hessischen Fußball-Verband, der Sozialstiftung des Hessischen Fußballs, dem Landessportbund Hessen, der Sportjugend Hessen und dem Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) erstmals flächendeckend auch in den hessischen Amateursport hineinträgt. Insgesamt über 800 Vereine wurden aktiv in die Kampagne eingebunden. Neben dem Tragen von orangenen Schnürsenkeln mit dem Claim “In den Farben getrennt. In der Haltung vereint. Gemeinsam gegen Antisemitismus.” auf acht verschiedenen Sprachen, dem Verteilen von Informations- und Werbematerialien und dem Verlesen einer Stadion- und Platzdurchsage können sich Interessierte auf der eigens eingerichteten Website makkabi.de/schnuersenkel-kampagne/ weiterführende Informationen über das Ausmaß von Antisemitismus im Sport sowie Sensibilisierungs-, Bildungs- und Unterstützungsangebote einholen.
Ein besonderer Höhepunkt der Kampagne war das Hessenliga-Topspiel der Herren zwischen der U21 des SV Darmstadt 98 und RW Walldorf am vergangenen Samstag, das die Darmstädter mit 3:0 für sich entscheiden konnten. Vor dem Anpfiff informierte der Kooperationsverbund der Schnürsenkel-Kampagne im Rahmen des Spieltagsprogramms über die Hintergründe der Initiative.
Im Gespräch mit dem Leiter der Bildungsabteilung von MAKKABI Deutschland betonte die Hessische Sportministerin Diana Stolz: „Mit der Schnürsenkel-Kampagne möchten wir zusammen mit den Kooperationspartnern ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus im Sport setzen. Sport steht für Werte wie Fair Play, Toleranz und Respekt. Durch das Tragen der Schnürsenkel kann ein kraftvolles Statement gesetzt werden: Jeder von uns kann Verantwortung übernehmen, um eine Welt zu fördern, die auf Verständnis, Akzeptanz und gegenseitigem Respekt basiert.”
Prof. Dr. Silke Sinning, Präsidentin des Hessischen Fußball-Verbands, führte weiter aus: „Antisemitismus, Rassismus, Beleidigungen, Bedrohungen, Gewalt und jede Form von Diskriminierung haben in unserer Fußballgemeinschaft keinen Platz. Der Hessische Fußball-Verband setzt sich jederzeit für ein faires Miteinander auf und neben dem Sportplatz ein. Daher bringen wir uns mit vollem Einsatz in die Schnürsenkel-Kampagne ein.“
Auch Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Weltweit steigender Antisemitismus macht keinen Halt vor den Sportplätzen, er bildet sich auch in diesem ab. Umso wichtiger sind Freund*innen und Verbündete im Kampf gegen Antisemitismus und alle anderen Diskriminierungen in Sport und Gesellschaft. Von der Kampagne erhoffe ich mir eine Signalwirkung von der Basis des Sports ausgehend auch in die Gesellschaft. Gerade in dieser Zeit dürfen wir nicht müde werden, für unsere Demokratie zu streiten.“
Als Vize-Präsident des Landessortbundes Hessen ordnete Ralf-Rainer Klatt die Aktion über den Fußball hinaus ein: „Für den Landessportbund Hessen ist es eine Selbstverständlichkeit, die Schnürsenkel-Aktion zu unterstützen. Wir haben über unsere Kommunikationskanäle dafür geworben und in den vergangenen Tagen die Schnürsenkel in der Post mit verschickt. Wichtig ist uns jedoch auch der permanente Dialog in den Themen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in unseren Mitgliedsorganisationen, und darüber hinaus wollen wir unser Selbstverständnis in andere gesellschaftliche Gruppen hineintragen.”
Tim Binstedt, Vorstandsmitglied der kooperierenden Sportjugend Hessen betont: „Für uns ist die Bekämpfung von Antisemitismus eine Grundhaltung, ebenso wie die Demokratieförderung, die wir in unserer täglichen Arbeit mit Vereinen und in der außerschulischen Bildung vermitteln. Neben der Beratung von Vereinen bei Vorfällen sowie Zeitzeugengespräche und Gedenkfahrten schulen wir auch Vereinsverantwortliche wie Trainer*innen und Übungsleiter*innen. Wir müssen alle zusammenhalten und widersprechen, wenn Menschen als nicht zugehörig markiert oder diskriminiert werden.“
Mit dem Slogan „In den Farben getrennt. In der Haltung vereint. Gemeinsam gegen Antisemitismus.“ wurden alle Sportvereine in Hessen aufgerufen, sich an der Kampagne zu beteiligen. Ziel ist es, das Bewusstsein für Antisemitismus im Sport zu schärfen und mit dem Tragen der orangefarbenen Kampagnen-Schnürsenkel ein klares Zeichen der Solidarität zu setzen. Der Aktionsspieltag hat gezeigt, dass der Sport ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung und zum gesellschaftlichen Dialog leisten kann. Die große Beteiligung bestätigt den Erfolg der Kampagne und das anhaltende Engagement der Sportgemeinschaft.
Quelle: MAKKABI Deutschland e.V.